Neben den jährlich wechselnden Ausstellungen und den monatlichen Veranstaltungen im Haus, hat sich die Franz Radziwill Gesellschaft eine zusätzliche Aufgabe gestellt. Ausgehend vom Nachlass des Malers und seiner privaten Bibliothek konnte in den vergangenen drei Jahrzehnten ein umfangreiches Archiv aufgebaut werden. Es umfasst autobiografische Aufzeichnungen des Künstlers, Manuskripte, private und geschäftliche Korrespondenz sowie Fotografien und Presseberichte. Der hochinteressante Nachlass wird durch zeitgeschichtliche Dokumente und Schenkungen, z.B. aus Hinterlassenschaften, stetig ergänzt. Außerdem ist die persönliche Bibliothek Franz Radziwills und seiner Ehefrau, der Autorin Anna Inge Radziwills, vollständig erhalten und gibt Auskunft über beide künstlerischer, philosophischer und literarischer Interessen. Einem Arsenal der Erinnerung gleich, steht das Franz Radziwill Archiv für wissenschaftliche, journalistische oder künstlerische Vorhaben zur Verfügung und gab seither bereits Anstoß für bedeutende Forschungsprojekte und Publikationen.
Mit dem einzigartigen Quellenmaterial lassen sich nicht nur Fragen beantworten und Wissenslücken schließen sondern auch kunsthistorische Vorhaben erarbeiten.
Auf Grundlage dieser Hinterlassenschaft und sich beständig erweiternden Dokumente initiierte die Gesellschaft bereits ein Werkverzeichnis der Ölgemälde (A. Firmenich, R. W. Schulze, Wienand Verlag, 1995) und ein weiteres Verzeichnis der Aquarelle, Zeichnungen und bemalten Postkarten (Wilfried Seeba, Isensee Verlag, 2006). Auch für das Verzeichnis der Druckgrafik (Prof. Dr. Dr. Gerd Presler, 1993) war unser Archiv eine unverzichtbare Grundlage.