am Sonntag, 24. September 2023
im Franz Radziwill Haus

„Die Ehe wird zwischen Menschen geschlossen, die sich lieben…“: Im Hochadel war das in der Vergangenheit nicht der Regelfall. Ehen wurden arrangiert und viele Kriterien waren zu erfüllen, von denen das wichtigste die sogenannte Ebenbürtigkeit des Partners oder der Partnerin war. So auch in Oldenburg am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Erbgroßherzog Friedrich August war 1895 nach 17 Jahren Ehe mit der Preußenprinzessin Elisabeth Anna Witwer geworden. Seine Trauer war umso größer, da Elisabeth Anna ihm nur eine Tochter, Sophie Charlotte, hinterlassen hatte; der sehnlich erwartete Thronfolger fehlte noch. So war es nur zu verständlich, dass Friedrich August dringend eine Gemahlin im gebärfähigen Alter suchte. In Elisabeth von Mecklenburg, die 17 Jahre jünger war, und für die ihre Familie schon länger einen passenden Partner suchte, fand er schließlich seine zweite Frau. Elisabeth war im musisch-sozialen Bereich in Schwerin sehr engagiert und auch eine engagierte Malerin, deren Gemälde bei der Jubiläumsausstellung der Großherzoglichen Gemäldegalerie im Jahre 1904 im Augusteum in Oldenburg ausgestellt worden sind.

Das Stück ,,Elisabeth und Friedrich August – Eine verunglückte Ehe“ vom Theater Orlando aus Rastede zeichnet Szenen dieser Ehe nach. Szenen der Familie, im Großherzogtum und auch weit darüber hinaus. Zusammengestellt von Thomas Kossendey aus den Akten des Geheimen Staatsarchivs Berlin, den Berichten der preußischen Gesandten in Oldenburg und weiterer Zeitzeugen, stehen dabei das Schicksal der Mutter und der drei Kinder, aber auch die öffentliche Reaktion im Mittelpunkt. Nach zahlreichen ausverkauften Aufführungen im Palais Rastede und im Schloss in Oldenburg tritt das Theater Orlando, geleitet von Sylvia Meining, mit dem beliebten Stück nun erstmals im Franz Radziwill Haus auf.

Ulf Goerges (l.) und Sylvia Meining (r.) nehmen verschiedene Rollen ein, während Thomas Kossendey (M.) als Erzähler durch die Geschichte führt; Foto: Theater Orlando

Teilnahme: 15 Euro inkl. Ausstellungsbesuch | Schüler/Studierende 12 Euro
Die Veranstaltung findet im oberen Atelier des Künstlerhauses statt. Wegen des begrenzten Platzangebotes bitten wir um telefonische Voranmeldung unter 04451/2777 zu den Öffnungszeiten des Künstlerhauses.