125 Jahre Franz Radziwill ! Es war ein schönes Fest. Am 6. Februar 1895 wurde Franz Radziwill in Strohausen in der Wesermarsch geboren. Am 6. Februar wurde das Jubiläum im Oldenburger Schlosssaal gefeiert. Zur Begrüßung stellte Jürgen Müllender, 1. Vorsitzender der Franz Radziwill Gesellschaft, die Frage, wie es gelingen könne, dass ein Künstler noch vierzig Jahre nach seinem Tode gefeiert wird. „Dazu bedarf es zweierlei: Zunächst eines guten Werkes, das weit nach seiner Entstehungszeit noch die nächsten Generationen ansprechen, beeindrucken, bestenfalls sogar begeistern kann. Es bedarf zweitens einer engagierten Familie, treuen Freunden und Förderern, die den Nachlass pflegen und mit ihren Initiativen gegen das Vergessen wirken. Auch Museen, Kunsthäuser und Sammler sind wichtige Unterstützer, um einen Künstler und sein Werk lebendig zu halten. Alle zusammen sind notwendig, um die Botschaft eines Künstlers über dessen Tod hinweg weiter zu erzählen. Bei Franz Radziwill kommen all diese Faktoren zusammen.“. Das konnte man an diesem Abend sehen. Familie, Freunde, Förderer und Museumsleute waren gekommen.  Konstanze Radziwill, Tochter des Malers, sprach über das Künstlerhaus. Mit persönlichen Rückblicken  und Anekdoten stellte sie die Geschichte des Hauses dar, vom Erwerb 1923 über den weiteren Ausbau bis hin zur Eröffnung als Ausstellungshaus. Anschließend berichtete Prof. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums und Gastgeber der Veranstaltung, von Radziwills jahrzehntelanger Beziehung zum Landesmuseum. Als dort nach der Gründung 1921 die „Moderne Galerie“ eingerichtet wurde, war Radziwill neben den Brücke-Malern bereits vertreten. 1925 fand im Landesmuseum seine erste große Einzelausstellung statt. Heute besitzt das Haus die weltweit größte Sammlung seiner Arbeiten. Und als  „Geburtstagsgeschenk“ kam am diesem Abend noch ein Werk hinzu. Prof. Dr. Dr. Gerd Presler und seine Frau Doris Presler überreichten dem Museum „Parklandschaft mit Brücke“ als Schenkung. Bei dem Werk aus dem Jahr 1915 handelt es sich um das früheste erhaltene Gemälde des Künstlers. „Die Nummer eins im Werkverzeichnis eines Künstlers ist immer etwas sehr Besonderes und für das erste Werk Franz Radziwills gibt es in unseren Augen keinen passenderen Ort als das Landesmuseum Oldenburg mit seiner bedeutenden Radziwill-Sammlung“, führte Prof. Dr. Dr. Gerd Presler aus. Das Gemälde wird ab dem 21. März in der Retrospektive „Franz Radziwill – 125 Werke zum 125. Geburtstag“ im Oldenburger Schloss zu sehen sein.