Öffentlichen Führung durch die neue Jubiläumsausstellung
ALLES AUF ANFANG. Hundert Jahre Franz Radziwill in Dangast

Im Mittelpunkt der ersten öffentlichen Führung steht das  Titelmotiv der Ausstellung: der „Schreitende Mann vor einer Landschaft“. Denn nicht nur stammt das Bild von Franz Radziwill aus dem Jahr 1923, um das sich die Ausstellung dreht, sondern es zeigt auch das Thema, das den Maler damals bewegt hat: Vor 100 Jahren zog Franz Radziwill nach Dangast und verließ damit das städtische Gewusel für ein Leben in der Provinz.

Der Mann im Bild scheint in einer ähnlichen Situation zu sein.  Er ist ein mondäner Typ: Nadelstreifenanzug, Einstecktuch, die Hände in den Taschen, selbstbewusst aus dem Bild blickend. Der Hintergrund fällt dagegen zurück und zerfällt in zwei Hälften. Rechter Hand sehen wir eine traumhafte Szene, die an ein Varieté des städtischen Nachtlebens erinnert. Während unten eine Frau dem Mann hinterherschaut, schaukelt am oberen Bildrand eine Nackte in der Luft. Um sie herum leuchten Monde oder Bühnenlichter auf schwarzem Grund. Links im Bild sind dagegen ein paar Häuser unter großen Bäumen zu sehen, also ein ruhiges Dorf. Und dazwischen unser Mann, im Jahr 1923.
Auch die Rückseite des Bildes hat Franz Radziwill bemalt: mit der Küche des Dangaster Hauses, in dem Radziwill heimisch werden sollte. Obwohl das Bild nur wenige Monate später entstanden ist, ist es in einem anderen Stil gemalt. Im August wird das Bild in der Ausstellung gewendet. Bis dahin ist noch Gelegenheit, den schreitenden Mann von 1923 kennenzulernen.
Anhand diesem und vielen weiteren Bildern der Ausstellung ist der Stilumbruch des Malers nach seiner Übersiedlung in die Provinz deutlich erkennbar, wie der Gästegebleiter Karl-Heinz Martinß während des Rundgangs anhand von Beispielen eingehend erläutert.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Anmeldungen werden gern telefonisch zu den Öffnungszeiten des Künstlerhauses entgegen genommen.