Öffentliche Führung
Termin: Sonntag, 3. September, 11.30 Uhr
Eintritt: 9,- €

Öl auf Leinwand, 80,0 x 85,0 cm, Sammlung Sander

Schlechtes Wetter kann ein ästhetisches Spektakel sein, vor allem, wenn man es durchs Fenster betrachten kann und nicht selbst nass wird. Ein aufziehendes Gewitter hat Franz Radziwill mit diesem Bild dargestellt. Im Zentrum des Gemäldes steht dabei ein Eckhaus auf der anderen Straßenseite, das dem Wetter trotzt. Es befindet sich in der Stadt – Radziwill malte das Bild 1922, als er seinen Wohnsitz noch in Bremen hatte. Von der städtischen Umgebung sieht man aber nur Andeutungen, denn Straße und Architektur verlieren sich an den Bildseiten in nebligen Wolken. Gleichzeitig folgen alle Linien dort einem starken perspektivischen Sog. Fast sehen wir die Straßenszene durch eine Bullaugenperspektive. Das wird besonders deutlich, wenn man das Gemälde mit der vorbereitenden Graphik vergleicht, die in der Ausstellung nun direkt neben dem Gemälde hängt. Das Geschehen bekommt so zusätzliche Dynamik, wie auch die vielen Schraffuren im Himmel Bewegung verdeutlichen.

Die öffentliche Führung am Sonntag, den 3. September, um 11:30 stellt dieses Bild näher vor. Die Führung erläutert darüber hinaus auch die anderen Werke der Ausstellung „ALLES AUF ANFANG. Hundert Jahre Franz Radziwill in Dangast“. Seit ihrer Eröffnung hat sie sich merklich verändert: Weil inzwischen die beidseitig bemalten Gemälde gewendet wurden, lässt sich nun auch bei einem wiederholten Besuch noch Neues entdecken.