Die Franz Radziwill Gesellschaft und das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg wollen künftig enger zusammenarbeiten, um das Leben und Werk des Künstlers zu erforschen. Die Kooperation soll auch die dauerhafte Anbindung des Franz-Radziwill-Hauses an das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte prüfen. Damit bliebe die öffentliche Zugänglichkeit des Künstlerhauses als Museum gewahrt. Für das Projekt wird eine Stelle für eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in geschaffen, die zunächst auf drei Jahre befristet und durch die großzügige Förderung der Gertrud- und Hellmut-Barthel Stiftung finanziert ist.

Am Donnerstag, den 3. Juni 2021 verkündeten die Kooperationspartner im Beisein des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, und Vertretern der Barthel Stiftung in Dangast die geplanten Zusammenarbeit:
„Das Franz-Radziwill-Haus ist ein wichtiger Teil des reichen, kulturellen Erbes unseres Landes und zugleich auch Visitenkarte für die Region. Die Kooperation des Franz-Radziwill Hauses mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ebnet den Weg in eine tragfähige Zukunft. Hierfür gilt mein ausdrücklicher Dank der Hellmuth Barthel Stiftung sowie dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und allen Beteiligten, “ so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler.
Dr. Anna Heinze, stellvertretende Direktorin des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, sieht in der Zusammenarbeit die „große Chance, die Synergien beider Häuser für die weitere Erforschung von Leben und Werk Franz Radziwills im Kontext der nordwestdeutschen klassischen Moderne optimal zu nutzen“.
Thomas Kossendey, 1. Vorsitzender der Franz Radziwill Gesellschaft e.V.: „Diese Kooperationsvereinbarung verbindet die Franz Radziwill Sammlung in Oldenburg mit dem Ort des Entstehens der meisten Werke des Künstlers. Diese gemauerte Künstler Biografie gehört zu den wenigen Künstlerhäusern in Europa, die noch im Original Zustand erhalten sind und wir danken der Barthel Stiftung und dem Land, die durch ihre Unterstützung und Kooperationsbereitschaft diesem Haus in Dangast eine Zukunft geben wollen.“
Konstanze Radziwill, 2. Vorsitzende der Franz Radziwill Gesellschaft e.V.: „Mit dieser Kooperation wird der Wunsch meines Vaters in einem entscheidenden ersten Schritt erfüllt, nämlich, sein Dangaster Anwesen und das überwiegend hier entstandene malerische Werk dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem hält das Künstlerhaus auch die bedeutende Geschichte des Ortes Dangast als Künstlerort lebendig, der bekanntlich bereits 1907 von den Brücke-Malern entdeckt wurde. Somit möchte ich allen Beteiligten, die diesen Schritt möglich gemacht haben, im Namen Franz Radziwills herzlich danken.“
„Der Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung ist es ein Anliegen, als langjährige Hauptsponsorin des Franz Radziwill Hauses das Werk Radziwills im Sinne der Erben zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“ – so der Vorstandsvorsitzende Kristian Evers. „Durch die von der Barthel Stiftung finanzierte Mitarbeiterstelle ist nun die Möglichkeit gegeben, nicht nur den Nachlass Radziwills, zugleich auch dessen Künstlerhaus – Ort des kreativen Schaffens seiner Zeit – als kulturellen Publikumsmagnet der Region Friesland langfristig zu wahren.“

Foto © Michael Kusmierz