6. August um 11.30 Uhr
Erwachsene inkl Eintritt 9 €, Schüler/Auszubildende 6 €
im Franz Radziwill Haus

1923 kaufte Franz Radziwill ein Haus, das direkt zwischen zwei anderen im dünn besiedelten Dangast lag. In den darauffolgenden Monaten malte er gleich mehrere Gemälde, die drei Häuser nebeneinander zeigen. Selbst wenn manche Details wie das Reetdach nicht zur Dangaster Realität passen, setzte Radziwill in diesen Bildern wie dem Gemälde „Bauerndorf“ sicherlich sein neues Zuhause ins Bild. Dieses Werk ging an Radziwills Freund und Förderer Wilhelm Niemeyer, der den Maler im Juli 1923 am Jadebusen besuchte – also zwei Monate nach seinem Einzug ins Haus. „Erinnerung an Dangast“ ist auf der Rückseite des Keilrahmens notiert.
Das Bild hält die Idylle des kleinen Ortes voller Kraft und Bewegung fest: Satte, leuchtende Farben stoßen unvermischt aufeinander und in Schwüngen ragen die Äste von Büschen und Bäumen empor. Vom Vordergrund führt der Weg unseren Blick diagonal durchs Bild, und die parallelen Linien in den Feldern verstärken den dynamischen Effekt.
Die kunsthistorische Führung am Sonntag, den 6. August, um 11:30 stellt dieses Bild näher vor und erläutert die Ausstellung ALLES AUF ANFANG. Hundert Jahre Franz Radziwill in Dangast. Das Gemälde Bauerndorf ist dort noch bis zum 12. August so zu sehen. Dann wird am 40. Todestag des Künstlers gewendet, denn auch die Rückseite der Leinwand zeigt ein Gemälde: Das Bild Stehender Akt mit Hühnern hatte Radziwill wenige Jahre zuvor gemalt und während seines Stilwandels die Rückseite der Leinwand für sein Bild des „Bauerndorfs“ verwendet, das nun noch einmal im Mittelpunkt stehen soll.