Liebe Freunde und Freundinnen der Franz Radziwill Gesellschaft!

Mit großem Interesse haben Sie womöglich die Premiere des Theaterstücks über Franz Radziwill im Staatstheater in Oldenburg verfolgt.
Unsere Gesellschaft begrüßt dieses Projekt und Konstanze Radziwill hat in vielen Gesprächen bei der Vorbereitung hilfreich zur Seite gestanden.

Diese Inszenierung bietet einen faszinierenden optischen Umgang mit Radziwills zivilisationskritischen Bildern und einen beeindruckenden Protagonisten, den Kammerschauspieler Thomas Lichtenstein, der den Maler in Sprache und Gestik überzeugend verkörpert. Insgesamt ein unvergessliches Theatererlebnis!
Leider haben die Verantwortlichen für die Inszenierung die Ihnen zugänglichen neuen Aspekte der Radziwill Forschung zur NS-Zeit nicht in dem Umfang einbezogen, wie ein nicht autorisiertes Interview mit Franz Radziwill von 1982, ein Jahr vor seinem Tod. Zu diesem Zeitpunkt war der Maler bekanntlich fast blind und hatte Hörprobleme, sowohl körperlich als auch mental war er nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte. Das belegen die Verwechslungen und seine falschen oder fehlenden Erinnerungen, die allerdings auch im Theaterstück erkennbar werden. Vergleicht man die fragliche Aufnahme mit bekannten Interviews aus den Jahren davor, ist der Künstler darin völlig anders präsent und antwortet mit fester Stimme konzentriert und zutreffend auf ihm gestellte Fragen.

Bilden Sie sich bitte selbst ein Urteil und stimmen Sie sich anhand der nachfolgenden Kritiken auf einen Theaterabend ein, der einen starken Eindruck hinterlässt und sicher Stoff für viele Gespräche bietet. Die Franz Radziwill Gesellschaft nimmt teil an dem Diskurs!

Der Katalog „Der Maler Franz Radziwill in der Zeit des Nationalsozialismus“ anlässlich der gemeinsamen Ausstellung mit der Kunsthalle Wilhelmshaven 2011 fasst die neueren Forschungsergebnisse zusammen und ist im Haus erhältlich.

2019 erschien die wissenschaftliche Biografie von Eberhard Schmidt „Wohin in dieser Welt? Der Maler Franz Radziwill“ im Mitteldeutschen Verlag Halle.

Brief von Prof. em. Dr. Eberhard Schmidt an Jonas Hennicke und Luise Voigt vom Staatstheater Oldenburg


Nachtkritik.de:
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https://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=22101:radziwill-oder-der-riss-durch-die-zeit-oldenburgisches-staatstheater-luise-voigt-inszeniert-abend-ueber-nazi-maler-franz-radziwill&catid=90:oldenburgisches-staatstheater&Itemid=40

Michael Laages: „Radziwill oder der Riss durch die Zeit“ – Ein Künstlerleben auf der Bühne (5:17, 19.02.2023):
https://www.deutschlandfunk.de/radziwill-oder-der-riss-durch-die-zeit-ein-kuenstlerleben-auf-der-buehne-dlf-c2ae9919-100.html

F.A.Z.: Träumer, Maler, Antisemit  https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2023-02-20/9fc515482bfc599a6289bde7e7371831?GEPC=s5

Bremen zwei: In diesem Stück werden die Gemälde von Franz Radziwill lebendig https://www.bremenzwei.de/themen/theater-radziwill-oder-der-riss-100.html

NWZ: Licht und Schatten eines großen Künstlers https://www.nwzonline.de/kultur/oldenburg-staatstheater-premiere-von-radziwill-oder-der-riss-durch-die-zeit_a_3,2,3724245287.html#

Jan-Paul Koopmann: Theater outet Antisemiten https://taz.de/Franz-Radziwill-Stueck-in-Oldenburg/!5914155/